Wanderführer: Hermann Stadel

An diesem Sonntag führte die Tageswanderung des SC 1900 bei gutem Wetter an den Bodensee. Die 15 Teilnehmer starteten zu dieser Runde in der Ortschaft Schienen (600 m) mit seiner 1000 Jahre alten Pfarr- und Wallfahrtskirche. Recht eigenartig ist die Kirchturmuhr, eine der ältesten in Deutschland mit 2 Zifferblättern auf der Westseite des Turms, separat für die Stunden und Minuten.

Zunächst ansteigend marschierten wir in östlicher Richtung auf der Höhe des Schienerbergs zum Hof Ferdinandslust und weiter zur Hochfläche Langenmoos (666 m). Auf dem Fahrsträßchen, das dort nach Öhningen abzweigt, wanderten wir abwärts durch das „Hohe Holz“ zum Untersalenhof. Schön waren immer wieder die zahlreichen Obstbäume und -plantagen, deren Blüten allerdings durch den Frost der letzten Tage teilweise doch gelitten hatten. Bei diesem Hof machten wir einen Abstecher auf den Aussichtspunkt „Salen“ und kamen beim Aspenkreuz (516 m) wieder auf den normalen Weg. Für unsere Mittagsrast boten sich dort einige Sitzbänke an, zumal es jetzt auch immer sonniger wurde. Vor dem Aspenhof ging es hinunter zum „Kattenhorner Bühl“ mit wunderschönem Blick auf Öhningen, auf den Untersee mit der ehemaligen Wasserburg Oberstaad, das gegenüber liegende Schweizer Ufer und den langgestreckten Seerücken. Bald danach durchquerten wir auf schmalen Pfaden die urwüchsige Klingenbachschlucht, deren Hänge an manchen Stellen dicht mit Bärlauch begrünt waren. Dann kamen wir nach Öhningen,  dem Hauptort der hinteren Höri, mit dem Konventsgebäude des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts. Nach einer Einkehr im Kaffeestüble Kaiser wanderten wir durch die Ortschaft in nördlicher Richtung zum Abzweig Vögelewinkel und weiter zum Kreuzhof, einem großen Reiterhof. Kurz nach den Pferdekoppeln ging es hinunter zum Schiener Bach und gegenüber auf einem Stufenweg steil aufwärts zu einem Forstweg, dem wir mäßig ansteigend bis zurück nach Schienen folgten. Dort angekommen bot sich für einige von uns die Gelegenheit zur Besichtigung eines kleinen privaten Museums, das im Gebäude der ehemaligen ersten Kirche von Schienen eingerichtet wurde. Diese St. Michaelskapelle ist eines der ältesten Gotteshäuser am Bodensee, es wurde um 832/838 in einer Reichenauer Handschrift erstmals erwähnt. Weitere Zusatzinformationen (Quelle Homepage von Öhningen - Tourismus):

Ehemalige St. Michael und St. Mauritius Kirche.

Ein Kleinod – eines der ältesten Gotteshäuser am Bodensee und Keimzelle des Klosters Schienen.

Eine frühgeschichtliche Anlage? 

Der spornartige Käppeleberg war vermutlich eine frühgeschichtliche Anlage in Form einer keltischen Zelle. Die ältesten Teile der St. Michaelskirche sind sicherlich die Mauern eines solchen Kultraumes. Der große Eckstein mit den schalenförmigen Vertiefungen unter der Nordwestecke wurde hier wahrscheinlich schon von den Kelten als Kultstein (Megalith) verwendet.

Anfänge der St. Michaels- und St. Mauritiuskapelle. 

Nach dem hiesigen Probsteibuch soll die Gründung bis in die Zeit der ersten Christenverfolgungen im Bodenseegebiet zurückgehen. Der Sakralbau stellt somit die Verbindung zwischen keltischer und frühchristlicher Kultur in unserer Gegend dar. Die St. Michaelskapelle gehört, wie die Sylvesterkapelle in Goldbach, zu den ältesten Gotteshäusern am Bodensee.

Erste schriftliche Erwähnung. 

Zwischen den Jahren 832/838 wird die St. Michaelskapelle erstmals in einer Reichenauer Handschrift erwähnt. Die Reliquie des heiligen Genesius wurde etwa um 800 vom Grafen Scrot aus Florenz auf sein Landgut Schienen und seine Eigenkirche St. Michael gebracht und wurde rasch Ziel zahlreicher Pilger.

Daten zur Tour: Wegstrecke 15 km, reine Gehzeit ca. 5 Stunden.

 

 

 

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